Tennisclub Ochtrup 1928 e.V.

Geschichte

Vom Privileg zum Volksport - zum 75-jährigen Geburtstag des TC 1928 Ochtrup e.V.

…das alles war 1928. Die goldenen zwanziger Jahre neigen sich dem Ende, aber noch immer ist die Stimmung von Aufbruch geprägt. In diesem Jahr haben es Dr. Arnold Soer, Heinz Laurenz uns Josef Krebs angepackt: Sie gründen den Tennisclub Ochtrup. Der weiße Sport bekommt im Ochtrup der Weimarer Republik eine kleine Heimat. Schon seit 1905 wurden hier die ersten Bälle von Holzschlägern mit Darmsaitenbespannung malträtiert. Private Plätze von wohlhabenden Menschen gab es an der Villa Laurenz, der heutigen Villa Winkel, und im Park von Josef Krebs an der Gronauer Straße.

Mit der Gründung eines Tennisclubs Jahre später aber sollte sich der Sport breiter entwickeln können. Gründungsheimat des TC Ochtrup ist die „Gesellschaft zur Erholung“, die ihren Sitz an der Stelle der heute fast gleichnamigen Gaststätte an der Laurenzsraße hat. Die Gesellschaft ist eine Verbindung ehrenwerter und wohlhabender Ochtruper Bürger. Der neue Tennisverein ist eine Abteilung dieser Gesellschaft, schließlich ist Tennis zu dieser Zeit kein Sport für Arbeiter und Bauern. Die obligatorische weiße Kleidung drückt das zusätzlich aus.

Mehr zur Geschichte des TC Ochtrup von 1928 – 1980 findet ihr in der Arbeit von Hannah Reehuis. Die vollstänidge Arbeit findet ihr hier.

Der erste Vorsitzende des Tennisclubs ist Fabrikant Josef Krebs, sein Stellvertreter ist Ludwig Schwartz, Tenniswart wird Dr. Arnold Soer. Dr. Soer zählte zu den stärksten Akteuren des TC, der zu dieser Zeit 40 Mitglieder hat. Er spielte bis weit in die 30er Jahre für den TC 22 Rheine in der westfälischen Medensonderklasse. Neben ihm wird seine Tochter Anita Soer in sportlicher Hinsicht eine besondere Rolle einnehmen. Sie ist bis 1961 stärkste Spielerin. Auch im Krieg wird weitergespielt, wenn auch eingeschränkt. Der gestählte Körper gehört zu Hitlers Menschheitsidealen. Sport, und damit auch Tennis, unterliegt der Gleichschaltung, was vielen Randsportarten unerwarte Förderung einbringt. Während der britischen Besatzungszeit zerstörte ein Panzer die Tennisanlage, aber die Plätze werden 1946 wieder notdürftig hergerichtet. Zur Zeit der Währungsreform bauen die 60 bis 80 Mitglieder neue Umkleideräume.

Der Verein kommt in Schwung, auch sportlich: Anita Soer rangiert an Position sieben der westfälischen Rangliste. 1963 gibt Josef Krebs sein Amt als erster Vorsitzender in die Hände von Dr. Arnold Soer.

Ab 1965 führt Dr. Christian Mühlenkamp den Verein. Mit ihm beginnt eine neue Ära: Dr. Mühlenkamp gliedert den TC Ochtrup aus der „Gesellschaft zur Erholung“ aus – die Satzung des eigenständigen TC Ochtrup wird am 12. Dezember 1965 unterschrieben. Mit diesem Schritt öffnen sich die Plätze auch für weniger priviligierte Kreise, Tennis in Ochtrup wird Breitensport. Der Verein wächst und mit ihm die Anlage. Bis 1969 ensteht ein vierter Platz, der neuen Raum für die 153 Mitglieder geben soll.

Um sie kümmert sich von 1973 bis 1974 Dieter Casser als erster Vorsitzender, ihm folgt noch einmal Dr. Christian Mühlenkamp, dann wird 1977 Kurt Weißpfennig Chef des TCO. In dieser Zeit steigt die Mitgliederzahl um 65 Prozent auf 320. das ist unter anderem ein Verdienst von Sportwart Manfred Posthaus: der Oberstudienrat am Ochtruper Gymnasium führt Tennis als Schulsport ein. Weißpfennig und Posthaus sind für den TC ein Glücksfall.

Mit ihnen nimmt der Verein eine rasante Entwicklung. Das bis 1994 ausgerichtete Einladungstunier zieht inländische und ausländische Ranglistenspieler an, die Zahl der Mannschaften, die in der Meisterschaft starten, wächst von zehn auf 15. 1984 steigt die erste Damenmannschaft mit Heidi Möllers, Gerda-Marie Gesenhues, Sonja Landfester, Ursula Weitkamp, Alexandra König und Silke Weißpfennig in die Oberliga auf. Dort bleibt sie bis 1990.

Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Stefan Gesenhues entstanden 1998 zwei neue Tennisplätze und im Jahr 2000 wurde das vereinseigene Clubhaus fertiggestellt. Dies war nur mit der Unterstützung aller Vereinsmitglieder sowie zahlreicher Spenden möglich. Ein Schmuckstück war entstanden, was dem TC viele Gäste bestätigen.

Im Kalenderjahr 2004 fand im Vorstand des Clubs ein Generationenwechsel statt. Am 29. 01.2004 wurde Ralf Schwegmann zum neuen Vorsitzenden gewählt. Neben Prof. Dr. Stefan Gesenhues wurden fünf weitere Vorstandsmitglieder aus dem TC-Vorstand verabschiedet, unter ihnen die langgedienten Heinz Niehues (Jugendwart) und Michael Warnebier (Sportwart). Der neue Vorstand hat sich u.a. die intensive Aktivierung der Kinder- und Jugendarbeit zur Aufgabe gemacht, was bereits die ersten Früchte trägt. In den ersten sechs Monaten 2004 gab es ca. 30 Neuaufnahmen in unseren Tennisclub, wobei es sich bei ca. 20 „Neuen“ um Kinder bzw. Jugendliche handelt.

Andreas Löbbe (Stand: 2003)

Für weitere Informationen stehen Ihnen die jeweils aktiven Vorstandsmitglieder zur Verfügung, das Gleiche gilt für Anregungen und Vorschläge in punkto Vereinsarbeit und Clubleben.